Die Philosphie hinter dem Curriculum der Dog Brothers Martial Arts ist, dass es nicht einen einzigen Stil, als Lösung für alle Situationen und Probleme, die in einem Kampf vorkommen können, geben kann. Hat einer der beiden Kämpfer ein Problem, vor das ihn der andere stellt, muss er es lösen, um nicht geschlagen zu werden. Auf diese Weise entstehen eine eigene Dynamik und ein Wechselspiel zwischen den beiden Kämpfern und ihren Stilen. Bei den Dog Brothers herrschte stets ein reger Austausch, kamen hier doch Vertreter teilweise sehr verschiedener Stile und Kampfkunstsysteme zusammen, um gegeneinander zu kämpfen. Auf diese Weise entstand mit den Dog Brothers Martial Arts ein "system of many styles", ein System vieler Stile. Das Curriculum wird ständig weiterentwickelt, verfeinert und angepasst - an dem Tag an dem es aufhört sich weiter zu entwickeln, fängt es an zu sterben. Die Philippinischen Kampfkünste sind das Fundament des DBMA
Filipino Martial Arts - Die Philippinischen Kampfkünste
Die Philippinischen Kampfkünste (FMA) gehen zurück auf eine jahrhundertealte Krieger-Tradition und beinhalten den Kampf mit verschiedensten Waffen, vornehmlich Klingenwaffen und Stöcken. Neben den bewaffneten Kampfkünsten entwickelten die Filipinos eine Reihe unbewaffneter Anwendungen, die sich eng an den Umgang mit der Waffe anlehnten, auch traditioneller Ringkampf, das sog. “Dumog“ war bekannt. Die Philippinen sind eine weit verstreute Ansammlung von Inseln, deren Bewohner und ihre Kulturen sich teilweise erheblich unterscheiden. Ein Teil der Philippinen war lange Zeit Teil der Südostasiatischen Majapahit Königreiche, während der andere seit dem 16. Jahrhundert abwechselnd in der Hand westlicher Kolonialmächte gewesen ist, insbesondere der Spanier welche hier bis ins späte 19. Jahrhundert präsent waren.
Es ist wahrscheinlich, dass in dieser Zeit die Philippinischen Kampfkünste stark durch westliche Fechtmethoden beeinflusst wurden. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wanderten viele der Philippinischen Kämpfer in die USA aus, wo sie anfingen ihre Stile - erst privat im Hinterhof, dann öffentlich in eigenen Schulen - zu unterrichten. Viele Kämpfer hatten in ihrer Heimat an Duellen, Klankämpfen oder militärischen Aktionen teilgenommen, weswegen sich ihre Stil oft durch große Effizienz auszeichneten. Viele dieser Stile entwickelten sehr individuelle Eigenarten, je nachdem von welchem Teil der Inseln ein Kämpfer kam, von wem er lernte oder unter welchen Bedingungen er seine Kunst einsetzen musste. Dadurch entstand eine große Vielfalt verschiedenster Kampfarten mit der Waffe und ohne. Heute sind die Philippinischen Kampfkünste unter den Namen wie Kali, Eskrima oder Arnis weit verbreitet.
Diese drei FMA Stile haben DBMA am stärksten beeinflusst:
- Inosanto Kali
- Pekiti Tirsia Kali
- Lameco Eskrima
Die Bereiche, die wir aus dem FMA trainieren sind:
- Einzelstock
- Doppelstock
- Fauststock
- Langstock
- Messer
- unbewaffneter Kampf
Krabi Krabong / Muay Thai
Krabi Krabong ist der militärische Vorläufer des Muay Thai. Diese Kunst beinhaltet einen bewaffneten wie auch einen unbewaffneten Teil. Der unbewaffnete Teil ist heute oft auch unter dem Namen Muay Thai / Muay Boran bekannt. Im Krabi Krabong wird mit einer großen Vielzahl an Waffen trainiert, z.B. dem Schwert, Speer und Schild. Krabi Krabong zeichnet sich durch seine einfachen Techniken und Effi-zienz aus. Es gibt nur wenige Übungen und Drills, dafür werden diese mit dem gesamten Repertoire an Waffen ausgeführt. Früher sollte auf diese Weise ermöglicht werden, dass junge Krieger schnellst mög-lich für das Schlachtfeld vorbereitet werden konnten. Thailand war stets ein heiß umgekämpftes Gebiet und Krabi Krabong wurde im Kampf entwickelt und erprobt.
Den Eingang in das Curriculum fand das Krabi Krabong durch Ajarn Arlan "Salty Dog" Sanford, welcher viele Jahre Muay Thai trainierte und auf seinen Reisen nach Thailand Krabi Krabong erlernte. Anschließend konnte er die Techniken des Krabi Krabong erfolgreich an den Gatherings der Dog Brothers umsetzen und schaffte es so, einen Gegenpol zum starken Einfluss der FMA und des BJJ bei den Dog Brothers zu schaffen.
Das Krabi Krabong des DBMA zeichnet sich durch kraftvolle Schläge, druckvolle Schrittarbeit und wuch-tige Muay Thai Kicks in Kombination mit der Waffe aus.
DBMA Stockkampf
Im Bereich der Waffen wird sich hauptsächlich auf den Kampf mit Stöcken in verschiedenen Größen konzentriert. Das Thailändische Krabi Krabong vermischt sich hier mit dem Philippinischen Kali. Einer der Gründe warum dies so gut funktioniert ist, dass die meisten südostasiatischen Kampfkünste viele Ähnlichkeiten im Grundkonzept aufweisen. Wahrscheinlich, weil sie sich zur Zeit des Majapahit Königreiches, welches Thailand, die Philippinien, Indonesien und Burma umfasste, jahrhundertelang gegenseitig beeinflussten.
Diese Symbiose des Kali mit dem Krabi Krabong nennen wir “Los Triques“ (die 3 K’s). Hier werden die Besonderheiten dieser zwei Stile in einer Weise zusammengeführt in welcher sie sich positiv unterstützen.
Grappling
Der dritte Baustein des Curriculums ist das BJJ und das Ringen, kurz Grappling. Besonders einflussreich waren hier die Machado Brothers (BJJ) und Rico Chiaparelli (Ringen). Das Brazilian Jiu-Jitsu entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Brasilien auf der Grundlage des Japanischen Ju-Jutsu welches sich damals in der Welt verbreitete. Der Ursprung des Ju-Jutsu in Japan ist unklar, einige Wurzeln und Stile lassen sich zurückverfolgen bis in die Feudalzeit der Samurai. Eng verbunden mit dem Ju-Jutsu ist das Judo, welches eine sportlichere Version des ursprünglich sehr harten Ju-Jutsu ist.
Grappling ist eher eine „weiche“ Kampfkunst, da man versucht den Gegner durch Hebel- und Würgegriffe zur Aufgabe zu zwingen. Technisch gesehen basiert das Grappling auf der Idee, einen stärkeren Gegner durch das Ausnutzen günstiger Hebelverhältnisse und einer intelligenten Kampfstrategie zu besiegen. Der Bodenkampf ist das Markenzeichen des Grappling, dort wird der Kampf meist beendet.
Als in den frühen 90ern die UFC bekannter wurden, zeigte sich das einige Vertreter des BJJ der Gracie Familie mühelos Gegner besiegen konnten, welche sich auf Schlagen und Treten spezialisierten. Somit lösten sie einen wahren Boom des Grapplings als effektive Kampfweise in der Welt aus.
Bei den Dog Brothers zeigten sich in den Kämpfen an den Gatherings schon sehr früh - sogar noch vor dem Boom des BJJ und Grappling - das viele der Kämpfe im Clinch oder am Boden endeten
DBMA Stickgrappling
Dog Brothers Stickgrappling ist unsere eigene Interpretation aus BJJ, Ringen und den FMA. Das BJJ halten wir für sehr effektiv und kombiniert mit dem philippinischen Kali ergibt dies eine äußerst explosive Mischung.
Beim Stickgrappling braucht man gute Fähigkeiten im Stockkampf, Grappling und Stickgrappling. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, sie alle drei gleichzeitig zu verfolgen. Man darf keines der Elemente aus den Augen verlieren. Sobald man sich zu sehr auf eines versteift, bricht man bei den anderen ein. Ein offener Geist ist hier sehr wichtig.
Im Bereich der Dog Brothers war es vor allem Guro Marc „Crafty Dog“ Denny, der dem Stickgrappling als erster die nötige Aufmerksamkeit gegeben hat und hat somit ganz entscheidend zu dessen Entwicklung beigetragen.
DBMA Empty Hands
Obwohl wir hauptsächlich mit Stockkampf assoziiert werden, bildet auch das Kämpfen ohne Waffen einen weiteren Schwerpunkt im DBMA.
DBMA Empty Hands beinhaltet Schlag- und Tritttechniken, die ihren Ursprung im Boxen, Muay Thai und Kali haben. Die Wurf-, Clinch- und Bodentechniken unseres Systems kommen hauptsächlich aus dem Ringen, BJJ und FMA. Unser Empty Hands hat sowohl Techniken und Konzepte für den Ring als auch für die Selbstverteidigung. Gerade im Bereich der Selbstverteidigung verschmelzen die Konzepte des Empty Hands mit denen des Fauststocks (Palmstick).